Heute habe ich zuerst mit Tatiana vor dem Café Sibylle gesessen, dem Ostberliner Kultcafé an der Karl-Marx-Allee. Eröffnet 1953 als „Milchtrinkhalle“, in den 60ern in „Sibylle“ umbenannt. Der wunderschöne gelbe Neonschriftzug steht mittlerweile unter Denkmalschutz.
Danach nach Charlottenburg ins Bröhan-Museum, wo gleichzeitig eine Ausstellungseröffnung und das Sommerfest stattfanden. Hier zeigten sich zahlreiche Damen der Westberliner Gesellschaft. Extremes Make-up, viel Blond und mutige, manchmal fragwürdige Kleiderwahl. Ein Paradies für Zeichner! Ein paar Herren waren auch zu sehen, natürlich in hellem Leinen und mit Hut! Wenn wir nicht so hungrig gewesen wären, hätten wir wohl noch ewig die Herrschaften weiterzeichnen können. Zu essen gab es dort nichts, nur einen Weißweinstand am Ende einer sehr langen Schlange.
Scharfe violette Wildlederstiefeletten zu Komplettblümchenanzug und ein unmögliches grünes, kurzes Rautenmusterkastenkleid auf sehr üppiger Dame. Schade, dass man die sitzende Frau im Blingbling-Chanel-Stil mit zwei großen Ansteckblumen und der windschnittigen Frisur nicht so gut erkennen kann.
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